Das allgemeine Athletiktraining gehört in vielen Sportarten fest zum Bestandteil des Trainings. Im Radsport gibt es selten Sportler, die vor der Radausfahrt ein kurzes Stabilitäts- oder Mobilisierungsprogramm durchführen. Dabei ist gerade bei Menschen, die im Alltag viel im Sitzen arbeiten die Mobilität oft eingeschränkt. Mobilität muss dabei komplex betrachtet werden: nicht allein ein „verkürzter“ Muskel ist problematisch: Beweglichkeitsmängel können auch durch falsche Bewegungsmuster und Probleme in der Ansteuerung von Muskeln entstehen!

Grundlegende Bedeutung von Athletiktraining

Immer wieder ist in Beiträgen zum Athletiktraining von einer Geheimwaffe zu lesen. Dem Freizeitsportler soll so gezeigt werden, wie wichtig das Athletiktraining doch ist. Grundlegend ist die Athletik von großer Bedeutung – eine Geheimwaffe ist sie jedoch schon lange nicht mehr. Der Erfolg oder Misserfolg der Athletik ist zudem davon abhängig, ob ein Trainer die passende Übungsauswahl für einen Sportler zusammenstellen kann. Genau an dieser Schnittstelle ist das Hauptproblem zu finden: Wovon ist die Übungsauswahl abhängig und wie kann ich einen Sportler in seiner Leistungsentwicklung unterstützen? Um einen Sportler in seiner Leistungsentwicklung zu unterstützen müssen die Inhalte grundlegend auf die Zielbelastungen übertragbar sein und hier auch wirken. Es geht nicht darum „anstrengende“ oder fordernde Übungen zu trainieren – sondern die richtigen Übungen zu trainieren!

AthletikBeweglichkeit ist die Grundvoraussetzung für eine optimale Radposition.
Mobilitätseinschränkung im Oberkörper – der Radsportler kann den Stab nicht über dem Kopf halten.

Funktionelle Trainingsinhalte

Das Testen von Mobilität und Stabilität ist dabei eine wichtige Grundvoraussetzung, um überhaupt ein ausgewogenes und gezieltes Trainingsprogramm erstellen zu können. In der Trainingspraxis zeigt sich, dass auch Sportler, die vermeintlich ein „funktionelles“ Kraft- oder Athletikprogramm in ihr Training integriert haben, mitunter starke Defizite in Teilbereichen aufweisen. Funktionell werden Trainingsinhalte erst dadurch, dass sie inhaltlich perfekt auf die Sportler abgestimmt werden. Im Internet lassen sich Übungen ohne Ende finden – allein das „Nachturnen“ komplexer Übungen, verbessert jedoch noch lange nicht die Funktion eines Trainings.

Beim Radfahren Schmerzen vermeiden!

Wenn der Rücken beim Radfahren schmerzt oder der Nacken brennt wird oft die Einstellung des Rades verantwortlich gemacht. Fast immer ist das Problem jedoch nicht am, sondern auf dem Rad zu finden. Die Athletik eines Jedermann ist die Grundvoraussetzung für Spaß beim Rad fahren.

Immer wieder höre ich, dass „Athletiktraining“ keinen Spaß macht und langweilig sei. Ich entgegne dazu, dass Rad fahren mit Schmerzen deutlich schlimmer ist, wie 15 Minuten Athletiktraining vor oder nach einer Radeinheit durchzuführen. Funktionelle Bewegungsanalysen können dabei helfen das Training auf die jeweiligen indivuduellen Probleme hin auszurichten.

Tipps für Dein Radtraining:

  • Athletik gehört zum Radsport !
  • ist der Oberköper nicht optimal trainiert, drohen Rücken- und Nackenschmerzen !
  • investiere regelmäßig Zeit in Deine Athletik !!!

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DENNIS SANDIG
Dennis war Sportler mit Herzblut und begann seine sportliche Laufbahn zunächst komplex mit der Leichtathletik. Als Spross einer Radsportfamilie entdeckte der Neffe von Didi Thurau früh seine Liebe zum Rennrad. Krafttraining und Eisschnellauf brachten den nötigen Ausgleich. Nach dem Studium der Sportwissenschaften, Sportmedizin und Psychologie arbeitete er an der Universität des Saarlandes und später 3 Jahre am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Nach der Zeit als Trainer beim Schweizer Pro Continental Team Roth wechselte er als Referent für Bildung zur Deutschen Triathlon Union e.V.