Pedale sind die direkte Verbindung zwischen deinem Rennrad und dir. Sie sind nicht im Lieferumfang enthalten, da es dir selbst überlassen sein soll für welches Pedalsystem du dich entscheidest. Am verbreitetsten sind die Pedalsyteme von Look (Kéo) und Shimano (SPD-SL), daneben gibt es noch Time und Wahoo Speedplay und einige kleinere Hersteller. Alle Hersteller haben einen eigenen Verbindungsmechanismus, daher sind die Systeme der einzelnen Hersteller nicht kompatibel. Die einzelnen Pedalsysteme eines Herstellers unterscheiden sich hauptsächlich in Handhabung, Haltbarkeit, Bewegungsfreiheit, Gewicht, Material und Preis.
Klickpedale kamen in den 80er Jahren auf den Markt und lösten damit die Hakenpedale ab.
Bei diesem System wird eine Pedalplatte, auch Cleat genannt, unter den Rennradschuh geschraubt mit dem du dann in die passende Pedale über den Vorderfuß hör- und spürbar einklickst und durch Außendrehung der Ferse diese Verbindung wieder löst. Über eine Spannfeder lässt sich bei einigen Modellen die Auslösehärte einstellen. Zudem lässt sich die seitliche Bewegungsfreiheit anpassen. Am Anfang kann das durchaus hilfreich sein, da Fuß und Bein so etwas mehr Spielraum haben und sich Fehlhaltungen vermeiden lassen. Wenn man etwas erfahrener ist kann man auf die seitliche Bewegungsfreiheit auch verzichten und so für noch mehr Stabilität und Effizient sorgen. In der Regel erfolgt die Einstellung der Bewegungsfreiheit über die Cleats, bei Shimano bspw. haben diese unterschiedliche Farben (0° schwarz; 4,5° grau; 9° rot). Da die Cleats bei intensiver Nutzung und durch Gehen und Halten einen hohen Verschleiß aufweisen, müssen sie regelmäßig ausgetauscht werden.
Klickpedale sorgen für eine bessere Kraftübertragung und ermöglichen durch den runden Tritt mit Druck- und Zugphase eine effizientere Fahrweise. Sie haben außerdem den Vorteil, dass du nicht auf dem Pedal herumrutscht oder vom Pedal abrutschen kannst.
Wichtig ist, dass sie richtig eingestellt sind.
Für die Erstmontage solltest du dir daher etwas Zeit nehmen. Es gibt auch Hilfsschablonen, die dabei helfen sollen eine ergonomische Cleatposition zu finden oder du fragst einfach mal im Radladen deines Vertrauens, ob man dir dabei helfen kann. Falls du jedoch dauerhaft Schmerzen im Knie oder im Fuß bekommen solltest, ist ein Bikefitting ratsam.
In Frauenrennradgruppen lese ich oft, dass viele hier erste Berührungsängste haben. Die Vorstellung mit dem Rennrad fest verbunden zu sein und die Angst beim Anhalten nicht schnell genug ausklicken zu können und dann mit dem Rennrad umzukippen ist groß. Auch ich hatte am Anfang meine Unsicherheiten, ich hatte sogar Übungszeit auf einem Parkplatz eingeplant, aber dann saß ich auf dem Rennrad, habe eine paar Mal ein- und ausgeklickt und festgestellt, dass alles halb so schlimm ist und bin direkt gestartet. Ja, auch ich bin dann irgendwann später mal an einer Ampel umgekippt, gefühlt in Zeitlupe, aber es ist nichts weiter passiert und die Autofahrer um mich herum hatten sicherlich ihren Spaß. Ich habe mich wohl auch eher über die Schramme an meinem Schalthebel geärgert als über die an meinem Knie. Mach dir hier keinen Druck, taste dich an das Thema heran. Vielleicht hast du auch einen Rollentrainer und kannst erstmal ein paar Trockenübungen machen damit du dich an den Bewegungsablauf gewöhnst. Auch bei Stürzen stellen Klickpedale kein Risiko dar, da das System von der Skibindung übernommen wurde, lösen sie sich hier in der Regel wie Skischuhe.
Mittlerweile gehört diese Verbindung zum Rennradfahrgefühl für mich einfach dazu und ich könnte mir gar nicht vorstellen ohne Klickpedale zu fahren.
Wenn du sehr unsicher bist oder dein Rennrad auch im Alltag nutzen willst, gibt es auch Kombi-Pedale. Diese haben auf der einen Seite eine Plattform und auf der anderen ein Klicksystem. Zudem gibt es Pedalplatten (Pedal Plates), die man auf dem Klickpedal befestigen kann und somit das Klickpedal in ein Plattpedal verwandelt, zur Nutzung mit Alltagsschuhen.
Eine weitere Innovation für Einsteiger sind Magnetpedale. Hier wird eine Metallplatte an den Rennradschuh geschraubt und darauf kommt eine Kunststoffabdeckung. Die Magnete gibt es in drei verschiedenen Stärken. Sie können auch separat nachgekauft werden. Die Magnetpedale sollen ein besonders leichtes ein- und ausklicken ermöglichen und eine freie Bewegung des Fußes. Diese Bewegungsfreiheit lässt sich auch auf einen Bereich eingrenzen. Das Ausklicken erfolgt über eine Fußdrehung nach innen oder außen, kann allerdings auch durch eine ruckartige Bewegung nach oben erfolgen, was bei einem starken Antritt mit Vorsicht zu genießen ist.
Immer größerer Beliebtheit unter ambitionierten Rennradfahrern erfreuen sich Leistungsmesspedale, hier ist direkt in die Pedale eine Leistungsmessung integriert. Diese ermittelt die Tretleistung (Wattzahl und Trittfrequenz) auf deren Grundlage ein gezieltes Training möglich ist. Die Übertragung der Daten erfolgt an einen kompatiblen Radcomputer oder das Smartphone.