Und da sage einer, bei uns in der Provinz passiert nichts. Viele von meinen Lesern und Leserinnen wissen wahrscheinlich, das ich im ostwestfälischen Herford bei Bielefeld lebe und dem Radsport nachgehe. Obwohl … Bielefeld gibt es ja laut dem Internet überhaupt nicht. 😉

Thomas Meixner mit dem Fahrrad durch Amerika

Von Alaska nach Feuerland

Aber mal Spass beiseite. Vor ein paar Wochen wurde ich auf Facebook auf eine Veranstaltung vom Bike-Team Blöte in Hiddenhausen hingewiesen. „Von Alaska nach Feuerland“ war der vielversprechende Titel. Und ich erfuhr im Posting, dass nicht ich an diesem Ausflug teilnehmen sollte, sondern dass der bekannte Weltenradler Thomas Meixner diesen Trip bereits hinter sich gebracht hat und nun darüber berichten möchte. Da war ich natürlich schon einmal froh darüber, dass ich nicht diesen Trip über den amerikanischen Kontinent mitmachen musste. Also meldete ich mich an und begab mich an einem Donnerstagabend nach Hiddenhausen in das hiesige Hotel „Freihof“.

Ich hatte mich natürlich überhaupt nicht auf diesen Abend vorbereitet und wusste somit auch nicht, was mich dort eigentlich erwarten würde. Schön brav bezahlte ich meine 10 Euro Eintrittsgebühr, auch wenn man als Pressevertreter ja sonst nichts bezahlt, aber ich möchte da auch gerne mit dem Eintrittsgeld den heimischen Händler und seine Initiative unterstützen.

Ich war früh da und auch gespannt, was für ein Publikum ich dort antreffen werde. So langsam aber sicher füllte sich der Saal und ich konnte viele bekannte Gesichter aus dem heimischen Radsport erkennen. Das ein oder andere Gespräch folgte und bei einem Glas Sekt warteten wir alle auf die Dinge, die da kommen mögen. Ich war ersaunt, was für ein grosser Andrang an einem Wochentag doch herrschte und letztendlich war dann der komplette Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Für mich eine tolle Belohnung für den grossen Aufwand des Händlers.

Thomas Meixner mit dem Fahrrad durch Amerika

Inhaber Bernd Blöte begrüsste die vielen Gäste mit ein paar netten Worten und übergab dann das Mikrofon an Thomas Meixner. Unschwer an seinem sächsischen Dialekt zu erkennen war, das Thomas aus Sachsen-Anhalt kommt. Er wurde 1965 in Wolfen als Sohn einer Laborantin und eines Funkmechanikers geboren. Schon in frühester Kindheit war er, vor allem im Sommer, mit seinen Eltern in der Natur unterwegs, d.h. sie fuhren generell mit dem Zelt in den Urlaub nach Mecklenburg. Er wurde älter und ging so langsam seine eigenen Wege und verwirklichte eigene Urlaubs- und Reiseideen.

Da sein »Reisekorridor« in Zeiten der DDR sehr begrenzt war, ging die jährliche Tour in Richtung Bulgarien. In den 80ern war er außerdem viel als »Anhalter« unterwegs. Aber so langsam kam das Fahrrad ins Spiel und eroberte sich den ersten Platz in der Rangliste der Reisefortbewegungsmittel. Mit der »Wende« kam die Reisefreiheit und 1991 die Arbeitslosigkeit. Er unternahm eine dreimonatige Reise in Richtung Nordafrika, mit seinem Reisepartner Thomas Junik. Gemeinsam ging es durch 13 Länder rund ums westliche Mittelmeer, einschließlich Tunesien, Algerien und Marokko. (10.200 km) … so fing also sein heutiger „Job“ als Weltenradler an.

Thomas Meixner mit dem Fahrrad durch Amerika

41.178 Kilometer

Aber weswegen war ich eigentlich hier, ach ja … Thomas Meixner begann seinen Dia- und Filmvortrag über seine Reise von Alska nach Feuerland. Im Mai 2013 fingen für ihn die Speichenräder wieder an sich zu drehen. Die Reise begann in Alaska und endete nach 20 Monaten in Chile nach genau 41.178 Kilometern. Die Fahrt ging durch 12 Länder. Er berichtete sehr ausführlich und immer mit einigen mehr als interessanten Anekdoten wie er  z.B. den Yukon durchreiste, was er in Kuba erlebt hatte, wie er sich durch das Amazonasbecken quälte und mit dem Wind Patagonien kämpfte.

Weltenradler Thomas Meixner von Alaska nach Feuerland

Gespickt waren seine Erzählungen mit sehr eindrucksvollen Aufnahmen und kleinen Filmausschnitten. Eine kleine Auswahl davon findet Ihr am Ende des Artikels. Besonders faszinierten mich seine teilweise auch ironichen Zwischenbemerkungen, die auf die heutige Zeit und die Lebenseinstellung vieler Menschen eingingen. Auch ein paar politische Spitzen baute er sehr humorvoll mit in seinen Vortrag hinein. Nach anderthalb Stunden gab es es dann die erste Pause und man konnte erst einmal die gewonnen Eindrücke und Impressionen verarbeiten. Thomas Meixner stand jedem der Gäste Rede und Antwort und präsentierte dabei natürlich auch seine Bücher, Filme, Foto-DVDs und vieles andere mehr.

So ging dann auch der ein oder andere Euro über den Tisch des Hauses. Sicherlich ein mehr als verdienter Lohn für die Herausforderungen und Strapazen, denen sich Thomas über viele Wochen und Monate stellt.

Thomas Meixner mit dem Fahrrad durch Amerika
Thomas Meixner mit dem Fahrrad durch Amerika

Nach der Pause ging es dann mit dem inspierenden Vortrag weiter, und der ein oder andere Gast war wohl am überlegen, ob er nicht den einen oder anderen vorgestellen Ort mal in Zukunft bereisen sollte.

Fazit:

Alles in allem war das ein absolut gelungener Abend und ich habe mich keine Minute gelangweilt. Eher das Gegenteil war der Fall. Ich war sehr angenehm überrascht und kann nur jedem Radsportler und Weltenbummler raten, mal einen Vortrag von Thomas Meixner zu besuchen.

Friedenslauf-Projekt

Auch sein neuestes Projekt verdient grossen Respekt. Im Frühjahr 2017 ist er Teil des Friedenslaufes. In Etappen geht es von Rom nach Wittenberg. Am 21.April startet der Tross in Rom auf dem Peterplatz und wird am 8. Mai in Wittenberg erwartet. Anlass ist natürlich der 500. Jahrestag der Reformation. Es soll aber auch ein Zeichen für Demokratie und Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit gesetzt werden. Mehr dazu findest Du unter: https://www.vpzl.de.

Wenn Du mehr von Thomas Meixner, dem Weltenradler aus Sachsen-Anhalt, erfahren möchtest, dann besuche doch einfach seine Website unter www.thomasmeixner.de oder sein Facebookprofil unter www.facebook.com/WeltenradlerThomasMeixner.

Thomas Meixner mit dem Fahrrad durch Amerika

Impressionen:

Und nun viel Spass mit den vielen tollen Impressionen/Fotos die uns freundlicherweise Thomas Meixner zur Veröffentlichung auf ilovecycling.de zur Verfügung gestellt hat.

JÖRG LACHMANN
Ich bin ein kreativer, konzeptionsstarker und querdenkender Vollprofi in allen Bereichen des On- und Offline-Marketings (B2B/B2C) . . . und somit (wie wohl auch nicht anders zu erwarten) beruflich als Marketingleiter bei der Firma Treff-Punkt-Erfolg GmbH (by Rebecca Paul) angestellt. Da ich schon seit vielen Jahren dem Hobby Radsport verfallen bin, habe ich mich im April 2014 dazu entschlossen, das Online-Magazin "ilovecycling.de" mit „Herz” und vielen nützlichen Themen, Infos, Tipps und Tricks rund um den Hobby- und Jedermann-Radsport ins Leben zu rufen.

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