Road, Gravel & MTB – wohin dein nächster Bike-Trip gehen sollte

Du sitzt vor Komoot, Zoomstufe 300 %, und alles, was du siehst, ist: Europa ist voll. Voller Berge, Küstenstraßen, Schotterpisten und Bikeparks. Aber in welche europäische Radregion fährt man nun wirklich, wenn man eine Woche (oder mehr) Bike-Urlaub machen möchte – egal ob Rennrad, Gravel oder MTB?

Hier kommt eine Auswahl der spannendsten Radregionen in Europa – mit Fokus auf Road, Gravel & MTB, inkl. konkreter Reisetipps, Tricks und typischen Stolperfallen.


Was eine richtig gute Bike-Region ausmacht

Bevor wir in die Karte pieksen, kurz die Kriterien:

  • Infrastruktur: Bike-Hotels, Werkstatt, Verleih, Guides, Shuttle, ÖPNV.
  • Streckenvielfalt: Flach, wellig, bergig, technisch, flowig – je nach Gattung.
  • Klima & Saison: Kann man da fahren, wenn bei uns Dauer-Niesel ist?
  • Erreichbarkeit: Flug + Mietwagen, Autofahrt, Bahn – wie viel Stress?
  • After-Ride-Faktor: Essen, Café-Kultur, Strand/See, „Kaltgetränkkompetenz“.

Mit diesem Raster im Kopf: ab in die Regionen … und ganz am Ende des Artikels gibt es noch einen Geheimtipp!

Mallorca, das Paradies für jeden Radsportler. ©AdobeStock– kovop58
Mallorca, das Paradies für jeden Radsportler. ©AdobeStock– kovop58

1. Mallorca – Saisonstart & Klassikerinsel (Road, etwas Gravel, etwas MTB)

Mallorca ist seit Jahren eines der beliebtesten Radsportziele Europas: mildes Klima, viele Sonnentage, gut ausgebaute Straßen und ein riesiges Netzwerk an Touren – von der Küstenstraße bis zu langen Anstiegen in der Serra de Tramuntana.

Für Rennrad

  • Must-do-Anstiege: Sa Calobra, Puig Major, Coll de Sóller, Cap Formentor.
  • Profil: Viel welliges Terrain im Süden/Osten, im Westen ernsthafte Kletterei (Tramuntana).
  • Ideal für: Grundlagenkilometer im Frühjahr, Trainingslager, „Kilometer fressen“ mit Meerblick.

Für Gravel

  • Mallorca ist keine klassische Gravel-Destination, aber:
    • Wirtschaftswege im Inselinneren,
    • kleinere Schotterpisten rund um Inca, Sineu, Petra.
  • Gute Mischung: Asphalt-Anstiege plus Schotterschleifen im Flachen.

Für MTB

  • Einige Trail-Gebiete bei Alcúdia und in der Tramuntana, eher All-Mountain/XC als Bikepark.
  • Wer reinen Gravity-Urlaub will, ist in den Alpen oder Finale besser aufgehoben.

Reise-Tipps & Tricks

  • Beste Reisezeit: Februar–Mai und Oktober/November. Sommer ist heiß, dafür weniger Radgruppen.
  • Anreise: Von DACH massig Direktflüge, am besten Bike im Hartschalenkoffer.
  • Unterkunft: Auf „Cycling-Hotel“ achten (abschließbarer Bike-Raum, Werkstatt-Ecke, Wäsche-Service).
  • Straßenverkehr: Autofahrer sind meist radfreundlich, aber auf engen Küstenstraßen ist viel los – früh starten und an Wochenenden die Hotspots eher meiden.

Meinen persönlichen 7-Tages-Routen-Tipp für Mallorca findest du am Ende dieses Artikels!

Die Costa-Brava hat viele sehenswerte Stellen um eine kurze Pause einzulegen um wundervolle Fotos zu machen. ©AdobeStock– Elizaveta
Die Costa-Brava hat viele sehenswerte Stellen um eine kurze Pause einzulegen um wundervolle Fotos zu machen. ©AdobeStock– Elizaveta

2. Girona & Costa Brava – Road & Gravel-Mekka in Katalonien

Girona gilt inzwischen als einer der wichtigsten Radsport-Hubs Europas: ruhige Straßen, abwechslungsreiches Terrain, gutes Klima – und Basis für viele Profis, die dort leben oder trainieren. In den vergangenen Jahren ist die Region außerdem zu einem globalen Hotspot für Gravel geworden, mit stetig wachsendem Tourenangebot und Events wie The Traka.

Für Rennrad

  • Terrain: Wellig bis bergig, Küstenstraßen an der Costa Brava, Anstiege ins Hinterland (z. B. Rocacorba).
  • Kombi aus: kurzen, giftigen Anstiegen + längeren Hügelketten. Ideal fürs „Punch-Training“.

Für Gravel

  • Rund um Girona & Banyoles: zahllose Pisten durch Wälder, Felder, entlang von Flüssen.
  • Große Runden mit Trail-Anteil, aber größtenteils fahrbar und ohne brutale Technikstellen.
  • Starke Community, geführte Gravel-Rides und spezialisierte Gravel-Guides vor Ort.

Für MTB

  • Eher „klassisches XC/Trail“ als großer Bikepark, aber:
    • Viele Trails im Hügelland
    • Gute Basis, wenn man Road + Gravel + Trail kombinieren will.

Reise-Tipps & Tricks

  • Beste Reisezeit: Frühling und Herbst. Sommer kann sehr heiß werden.
  • Anreise: Flug Barcelona oder Girona, von dort mit Zug oder Mietwagen.
  • Stadtvorteil: Girona ist kompakt – viele Cafés, Bike-Shops und Startpunkte direkt in der Altstadt.
  • Pro-Tipp: Restday = Zug oder Auto an die Küste und kurzer Recovery-Ride an der Costa Brava plus Meerbad.
Stelvio: Lange, gleichmäßige Auffahrt – körperlich fordernd, mental episch. ©AdobeStock – kovop58
Stelvio: Lange, gleichmäßige Auffahrt – körperlich fordernd, mental episch. ©AdobeStock – kovop58

3. Dolomiten & Stelvio – Königsetappen im Urlaub (Road & anspruchsvolles Gravel/MTB)

Die Dolomiten sind UNESCO-Welterbe und gehören zu den spektakulärsten Gebirgen Europas – visuell wie fahrerisch.
Berühmte Pässe wie Sella Ronda, Passo Giau, Gardena oder Pordoi sind Pflichtprogramm für kletterfreudige Roadies; Stelvio ist die ikonische Zugabe.

Für Rennrad

  • Sella Ronda: 4 Pässe, ca. 50 km, ordentlich Höhenmeter, Landschaft im Kinoformat.
  • Stelvio: Lange, gleichmäßige Auffahrt – körperlich fordernd, mental episch.
  • Weitere Klassiker: Passo Giau, Tre Cime di Lavaredo (wenn offen), Falzarego, etc.
  • Extra-Sahne: teils Veranstaltungen mit autofreien Tagen (z. B. Sellaronda Bike Day).

Für Gravel

  • Viele Forststraßen und Militärwege (z. B. alte Frontwege aus dem 1. Weltkrieg).
  • Technisch wie körperlich anspruchsvoll: lange Schotteranstiege, teils gröberer Untergrund.
  • Hier ist Gravel eher „Adventure“ als „Instagram-Cruise“.

Für MTB

  • Mehrere Bikeparks und Trailgebiete (z. B. rund um Kronplatz, Val di Fassa, Alta Badia).
  • Bikeparks mit Liftunterstützung + Naturtrails = perfekte Mischung für Enduro- und Trail-Biker.

Reise-Tipps & Tricks

  • Beste Reisezeit: Juni–September; Hochsaison im Juli/August kann voll und teuer sein.
  • Wetter: In den Bergen kann es schnell umschlagen – Zwiebelprinzip, Regenjacke immer dabei.
  • Akklimatisation: Erste Tage eher moderat fahren, du bist schnell über 2.000 m unterwegs.
  • Anreise: Auto ist am flexibelsten, mit Bahn z. B. bis Bozen/Brixen und von dort Shuttle/Bus.
Finale Ligure: Legendäre Enduro-Trails: lange Abfahrten, technische Passagen, Felsen, Wurzeln, Highspeed-Sektionen. ©AdobeStock – reisegraf
Finale Ligure: Legendäre Enduro-Trails: lange Abfahrten, technische Passagen, Felsen, Wurzeln, Highspeed-Sektionen. ©AdobeStock – reisegraf

4. Finale Ligure & Ligurische Riviera – Enduro-Playground am Meer (MTB & Enduro, etwas Gravel/Road)

Finale Ligure und die „Finale Outdoor Region“ gelten als eine der europäischen MTB-Hauptstädte: mehr als 200 Trails, teilweise mit Shuttle-Anbindung, dazu Meerblick und ligurische Küche.

Für MTB

  • Legendäre Enduro-Trails: lange Abfahrten, technische Passagen, Felsen, Wurzeln, Highspeed-Sektionen.
  • Viel Shuttle-Betrieb, aber auch Touren, bei denen man selbst hochtritt.
  • Strecke von „flowig“ bis „Enduro-Rennmodus“ – nichts für absolute Einsteiger.

Für Gravel

  • Hinterland mit Schotter- und Karrenwegen, auf denen sich Meerblicke und Bergpanorama kombinieren lassen.
  • Tolle Runden, wenn du nicht den ganzen Tag nur bergab ballern willst.

Für Rennrad

  • Küstenstraße Richtung Savona oder Sanremo, plus Anstiege ins Hinterland.
  • Kein klassisches Rennrad-Ziel wie Girona oder Mallorca, aber für Kombi-Urlaub gut.

Reise-Tipps & Tricks

  • Beste Reisezeit: Frühjahr und Herbst – im Sommer heiß und gut gefüllt.
  • Bikeschutz: Gute Vollkasko/Reiseversicherung fürs (Leih-)Bike einplanen, Ersatzteile sind zwar verfügbar, aber nicht alles in jeder Größe.
  • Guides & Shuttle: Gerade beim ersten Besuch lohnt ein Guide – Trails sind komplex vernetzt, und Ortskundige holen das Maximum raus.
Die Ardennen: Viel einsames Terrain, wenig Autoverkehr – perfekt für lange Schotterrunden. ©AdobeStock – Jean-Luc Flémal - BE
Die Ardennen: Viel einsames Terrain, wenig Autoverkehr – perfekt für lange Schotterrunden. ©AdobeStock – Jean-Luc Flémal – BE

5. Ardennen & Eifel – kurzer Weg, viele Höhenmeter (Road & Gravel, etwas MTB)

Für alle, die nicht fliegen wollen: Ardennen (Belgien/Luxemburg/Frankreich) und Eifel (Deutschland) sind überraschend bergig und perfekt für Wochenend-Trips.

Für Rennrad

  • Lange, zähe Wellen statt extrem hoher Berge.
  • Berühmt durch Klassiker wie Lüttich–Bastogne–Lüttich – kurze, steile Rampen inklusive.
  • Ideales Training für alle, die an ihrer Kletterhärte arbeiten wollen, ohne bis zu den Alpen zu fahren.

Für Gravel

  • Riesennetz aus Waldwegen, Feldwegen und alten Bahntrassen.
  • Viel einsames Terrain, wenig Autoverkehr – perfekt für lange Schotterrunden.

Für MTB

  • Mehrere Trailcenter und Bikeparks (z. B. in der Eifel), plus viele Naturtrails im Wald.
  • Perfekt für „2–3 Tage, Auto voll, Freunde rein, ab geht’s“.

Reise-Tipps & Tricks

  • Beste Reisezeit: Frühjahr bis Herbst, im Winter oft nass und matschig.
  • Regenresistenz schadet nicht – Regenjacke und gute Reifen mit ordentlichem Grip einplanen.
  • Viele Regionen lassen sich gut mit Bahn + Bike kombinieren.
Schottische Highlands: Lochs, Berge, Moorlandschaften – landschaftlich spektakulär, aber oft windig und feucht. ©AdobeStock – Maygutyak
Schottische Highlands: Lochs, Berge, Moorlandschaften – landschaftlich spektakulär, aber oft windig und feucht. ©AdobeStock – Maygutyak

6. Schottische Highlands – raues Gravel- & Bikepacking-Paradies

Wenn du es einsam, wild und etwas rau magst, sind die Schottischen Highlands ein Traum – besonders für Gravel- und Bikepacking-Touren.

Für Gravel & Bikepacking

  • Alte Militärstraßen, Passwege, Singletracks – von smooth bis ziemlich rough.
  • Lochs, Berge, Moorlandschaften – landschaftlich spektakulär, aber oft windig und feucht.
  • Perfekt für Mehrtagestouren mit Zelt/Bothies (Schutzhütten).

Für Rennrad

  • Küstenstraßen und Singletrack-Roads (einspurige Straßen mit Ausweichbuchten).
  • Wenig Verkehr, aber oft schmal und windig – definitiv „Abenteuer-Rennrad“.

MTB

  • Lokale Trailcenter (z. B. bei Fort William) plus lange Naturtrails im Gebirge.
  • Härtefaktor hoch: Wetter, Untergrund und Wind spielen immer mit.

Reise-Tipps & Tricks

  • Beste Reisezeit: Spätfrühling bis Frühherbst. Mücken-Saison beachten (Midges!).
  • Gute Regenkleidung ist keine Option, sondern Pflicht.
  • Bike-Setup robust planen (stabile Laufräder, pannensichere Reifen).
Damit dein Radurlaub auch ein voller Erfolg wird, solltest du deine Reise im Vorfeld durchdenken und alles gut planen. ©AdobeStock – M.studio
Damit dein Radurlaub auch ein voller Erfolg wird, solltest du deine Reise im Vorfeld durchdenken und alles gut planen. ©AdobeStock – M.studio

Allgemeine Tipps & Tricks für deine Bike-Reise

Egal, für welche Region du dich entscheidest – ein paar Dinge machen jeden Trip entspannter:

1. Bike mitnehmen oder leihen?

  • Mitnehmen:
    • Besseres Setup, du kennst dein Rad.
    • Erfordert Bike-Koffer/Bag und etwas Logistik (Gewicht, Handling im Zug/Flugzeug).
  • Leihen:
    • Viele Regionen bieten erstklassige Leihbikes (besonders Road & Gravel).
    • Vorteil bei Flugreisen: weniger Stress am Flughafen, kein Sperrgepäck.

Tipp: Wenn du viel Spezialteile fährst (Power-Meter, spezielles Cockpit, Sattel), kann eigenes Bike sinnvoller sein.

2. Packliste fürs Bike

  • 2–3 Sätze Klamotten, aber:
    • mindestens: Regenjacke, Armlinge/Beinlinge, dünne Weste.
  • Kleine Reise-Werkstatt:
    • Multitool, Kettenöl, 2–3 Ersatzschläuche oder Dichtmilch, Ersatzbremsbeläge.
  • Spezielle Teile:
    • Ersatz-Schaltauge, Bremsadapter/Schrauben, evtl. zweite Kette bei langen Trips.

3. Routenplanung

  • Vorher 3–5 Kern-Touren planen (Komoot, Strava, lokale Guides).
  • Vor Ort: auf lokale Hinweise achten (gesperrte Wege, Nationalparks, Jagdsaison).
  • Nicht jede Gravel-„Abkürzung“ ist mit Rennradreifen eine gute Idee.

4. Sicherheit & Versicherung

  • Auslandskrankenversicherung inklusive Rücktransport checken.
  • Bei Leihbikes: Versicherungsbedingungen genau lesen (Diebstahl, Sturzschäden).
  • Notfallkontakte und ggf. Tracking (z. B. Live-Track) einrichten, wenn du alleine fährst.

5. Recovery & Ernährung

  • Lokale Küche als Motivation nutzen, aber:
    • Vor langen Königsetappen nicht ausschließlich auf Pizza, Käse und Rotwein setzen.
  • Elektrolyte und Lieblings-Riegel/Tabletten mitnehmen – nicht jede Region hat deine gewohnten Produkte.

Fazit: Europa ist voll – du musst nur wählen

  • Du willst Sonne, Meer & Klassiker? → Mallorca (mit fertigem 7-Tage-Plan oben).
  • Du liebst kleine Straßen & Gravel-Kultur? → Girona & Costa Brava.
  • Du träumst von Königsetappen und epischen Pässen? → Dolomiten & Stelvio.
  • Du willst Enduro-Ballern mit Meerblick? → Finale Ligure.
  • Du suchst Trainingshärte ohne Flug? → Ardennen & Eifel.
  • Du magst es wild, rau und weit weg vom Alltag? → Schottische Highlands.

Egal wohin du fährst: Am Ende zählt nicht, wie perfekt die Region auf Instagram aussieht, sondern wie breit du grinst, wenn du nach dem letzten Ride die Schuhe ausziehst.

Cap de Formentor ist das östliche Ende der Halbinsel Formentor auf Mallorca und gleichzeitig der nördlichste Punkt dieser Baleareninsel. ©AdobeStock – Manuel Schönfeld
Cap de Formentor ist das östliche Ende der Halbinsel Formentor auf Mallorca und gleichzeitig der nördlichste Punkt dieser Baleareninsel. ©AdobeStock – Manuel Schönfeld

7-Tage-Mallorca-Route – mein persönlicher Vorschlag:

Basecamp für diesen Plan ist die Gegend Alcúdia / Playa de Muro – super Infrastruktur, viele Bike-Hotels, kurze Wege zu den „großen“ Zielen der Insel.

Setup & Rahmenbedingungen

  • Fokus: Rennrad
  • Extras: Gravel- und MTB-Optionen an ausgewählten Tagen
  • Bike: Rennrad mit bergtauglicher Übersetzung (z. B. 50/34 und 30–34er Kassette)
  • Beste Reisezeit: Februar–Mai und September–November
  • Tagesstruktur: 2–3 härtere Tage (Sa Batalla, Formentor, Sa Calobra), dazwischen bewusst lockerere Tage

Tag 1 – Einrollen im Norden: Alcúdia & Platja de Muro

Streckencharakter: Flach bis leicht wellig, perfekt zum Ankommen.

  • Distanz: ca. 50–70 km
  • Höhenmeter: 300–500 hm
  • Beispielroute (Road):
    Playa de Muro – Sa Pobla – Muro – Santa Margalida – Can Picafort – Küste zurück nach Alcúdia/Playa de Muro

Gravel-Option:
Zwischen Sa Pobla, Muro und Santa Margalida liegen viele Wirtschaftswege und Schotterstücke – ideal, um Setup und Reifendruck zu testen.

Tagesziel:
Beine durchspülen, Bike checken, nicht überpacen. Abends: Schrauben kontrollieren, erste Touren auf Tacho/Wahoo/Garmin.


Tag 2 – Coll de Sa Batalla & Kloster Lluc

Streckencharakter: Erster Bergtag, aber gut fahrbar.

  • Distanz: 80–100 km
  • Höhenmeter: 1.200–1.600 hm

Beispielroute:
Playa de Muro – Campanet – Caimari – Coll de Sa Batalla – Kloster Lluc – Abfahrt Richtung Pollença – Küstenstraße zurück.

Coll de Sa Batalla:

  • ca. 7–8 km, Ø um 5 %
  • Konstanter Anstieg, perfekt, um dich an längere Berge zu gewöhnen.

Tipps:

  • Früh starten – Straße ist beliebt.
  • Am Kloster Lluc Wasser nachfüllen und kurz verschnaufen.
  • Wer mag, hängt gegen Ende noch eine kleine Schleife auf flachem Terrain dran.

Tag 3 – Cap de Formentor: Leuchtturm & Postkarten-Panorama

Streckencharakter: Küstenklassiker, wellig–bergig, windanfällig.

  • Distanz: 70–90 km (abhängig vom Startpunkt)
  • Höhenmeter: 1.000–1.400 hm

Beispielroute:
Playa de Muro – Pollença – Port de Pollença – Cap de Formentor (Leuchtturm) – zurück.

Was dich erwartet:

  • Wechsel aus Anstiegen, kurzen Abfahrten und Aussichtspunkten
  • Spektakuläre Fels- und Meerszenerie
  • Eine der ikonischsten Straßen der Insel

Tipps:

  • Sehr früh los, bevor Busse, Camper und Mietwagen die Straße füllen.
  • Wind im Blick behalten – teilweise sehr exponiert.
  • Fotos machen ja, aber bitte nicht mitten in der Kurve quer auf der Straße.

Tag 4 – Regeneration & Schotter: Coffee Ride & Gravel-Schleife

Streckencharakter: Locker, Fokus Regeneration.

  • Rennrad-Runde:
    40–60 km, z. B. Playa de Muro – Sa Pobla – Búger – Campanet – zurück.
  • Gravel-Runde:
    50–70 km auf leichten Schotterpisten südlich von Alcúdia/Playa de Muro.

MTB-Option:
Kleine Trailrunde in den lokalen Gebieten, aber bewusst kurz halten – die Königsetappe steht an.

Tagesziel:
Hohe Trittfrequenz, niedriger Puls, viele Cafés. Nachmittags: Pool, Strand, Bikepflege (Bremsbeläge checken – Sa Calobra dankt es).


Tag 5 – Sa Calobra & Tramuntana-Königsetappe

Streckencharakter: Königsetappe mit Kultstatus.

  • Distanz: 110–140 km
  • Höhenmeter: 2.500–3.000 hm

Beispielroute:
Playa de Muro – Pollença – Coll de Femenia – Lluc – Abzweig Sa Calobra – Abfahrt nach Sa Calobra – Wende – Anstieg Sa Calobra – Lluc – ggf. via Caimari/Coll de Sa Batalla zurück.

Sa Calobra:

  • ca. 9,5 km, Ø ca. 7 %
  • Serpentinen-Kunstwerk mit perfekter Fahrbahn
  • Kein „mal kurz hochrollen“, sondern ein echter, gleichmäßiger Tester

Tipps:

  • Früh los, damit Abfahrt & Wiederaufstieg nicht in der Mittagshitze stattfinden.
  • Zwei Flaschen, ausreichend Gels/Riegel – es gibt im Anstieg keine Wasserstelle.
  • Tempo clever einteilen: Die Straße motiviert optisch zum Overpacen.

Tag 6 – Inselinneres & Puig de Randa

Streckencharakter: Längere, aber weniger brutale Runde durchs Landesinnere.

  • Distanz: 120–150 km
  • Höhenmeter: 1.200–1.800 hm

Beispielroute:
Playa de Muro – Sineu – Montuïri – Randa – Sant Joan – Muro – zurück.

Highlight:

  • Puig de Randa – moderater Berg mit fantastischem Ausblick über die Insel. Ideal, um den inneren Landschafts-Fotografen zu füttern.

Gravel-Variante:
Das Inselinnere ist prädestiniert für Gravel: viele ruhige Pisten, Wirtschaftswege, verkehrsarme Sträßchen – perfekt, um Asphalt & Schotter zu mixen.

Tipps:

  • In Dörfern Wasser auffüllen, Abstände zwischen Ortschaften können groß sein.
  • Nicht mehr Vollgas-Intervalle ballern – der letzte Tag soll sich gut anfühlen.

Tag 7 – Abschiedsrunde mit Meerblick

Streckencharakter: Lockeres Ausrollen.

  • Distanz: 40–70 km
  • Höhenmeter: bis 500 hm

Beispielroute:
Playa de Muro – Alcúdia – Port de Pollença – kurzer Stich Richtung Formentor (nur bis Aussichtspunkt) – zurück.

Tagesziel:
Einmal noch Meer, einmal noch Café con leche, Beine lockerfahren, dann entspannt packen.

FAQ auf ilovecycling.de ©AdobeStock – jolie
Welche Regionen eignen sich in Europa besonders für Radurlaub?

Zu den beliebtesten Zielen zählen Mallorca, Girona & Costa Brava, Dolomiten & Stelvio, Finale Ligure, Ardennen & Eifel sowie die Schottischen Highlands. Je nach Fokus (Rennrad, Gravel, MTB) haben alle unterschiedliche Stärken.

Für welches Leistungsniveau ist die 7-Tage-Mallorca-Route geeignet?

Die Route richtet sich an ambitionierte Hobbyfahrer:innen mit solider Grundlagenausdauer. Härtere Etappen wie Sa Calobra lassen sich verkürzen oder durch leichtere Tage ersetzen.

Wann ist die beste Reisezeit für Radurlaub auf Mallorca?

Ideal sind Frühjahr (Februar–Mai) und Herbst (September–November). Im Sommer ist es oft sehr heiß und auf beliebten Straßen deutlich voller.

Eignet sich Mallorca nur fürs Rennrad?

Nein. Neben perfektem Rennrad-Terrain bietet die Insel auch viele Gravel-Pisten im Inland und einige MTB-/Trailgebiete, vor allem rund um die Tramuntana.

Lohnt sich ein geliehenes Bike oder sollte ich mein eigenes mitbringen?

Beides ist möglich. Wer ein sehr spezielles Setup fährt und viele Höhenmeter plant, fährt oft besser mit dem eigenen Rad. Für kürzere Trips oder flugintensive Reisen kann ein hochwertiges Leihbike vor Ort die entspanntere Wahl sein.

Geheimtipp … und wie wäre es mal mit Dalmatien?