I love cycling – und das mit mit jedem Rad.
Ich bin normalerweise ja ausschließlich mit dem Rennrad unterwegs, aber Anfang Juni machte ich mal eine Ausnahme und erkundete das Allgäu und Teile Tirols mit dem MTB.
Die Region hat viel bewegt für „uns Radfahrer“ und unter dem Oberbegriff
„Naturbiken„
sind dort tolle Angebote für Radler entstanden, die sich lieber Abseits des Straßenverkehrs bewegen. Von Wangen im Allgäu (noch in Baden Württemberg) geht es zunächst insgesamt 150 Kilometer gen Osten bevor sich diese Hauptroute auf über 1.200m über dem Meeresspiegel in Oberjoch in die Süd- und Nordroute teilt.
Von dort habe ich beide Varianten unter die Stollenreifen genommen und zusätzlich noch 3 weitere Optionen, die sich ebenfalls in der Region befinden, abgefahren. Dazu gehören die „Talumrundung Tannheim“, (50 km und 1.500 HM) die „2 Seen Runde“ in Reutte (22 km und 860 HM) und last but not least die sehr entspannte „Lechzopf Runde“ mit Start und Ziel in Elmen (26,5 km und 140 HM).
Da der erste Teil der Talumrundung und die „Hauptroute SÜD“ in großen Teilen Identisch sind, nahm ich diese zuerst in Angriff. Von Schattwald aus musste ich erst einmal steil hoch Richtung Stuibensennalpe – zwar auf Asfalt und teils deutlich über 20% steil aber der klasse Ausblick auf einen Berg, der tatsächlich „Bscheisser“ heißt entschädigte dann doch für die Strapazen.
Die Sennalpe war zwar geschlossen, aber nach 5 km schon Pause machen, das kam mir wegen der noch ausstehenden Kilometer eh nicht in den Sinn.
Dort war dann auch die Schneegrenze erreicht und auf einer schottrigen Abfahrt ging es dann wieder rasant zu Tal. Eine kurze Gegensteigung, wieder im Wald aber deutlich angenehmer was die Steigungsprozente angeht, und auf der dann folgenden kurzen Abfahrt war Tannheim schnell erreicht. Für E-Biker bietet sich hier nochmal ein Akkutausch an und auch Kaffee und Kuchen wären nach knapp 2 Std. Fahrzeit wohlverdient.
Beide Routen führen weiter nach Süden in Richtung Talausgang. Zunächst vorbei am Haldensee – keine 2 Meter vom Ufer teilt man sich den geschotterten Weg zwar mit Wanderern und Familienausflüglern, aber weil es dort so schön ist, fährt man eh lieber gediegen und langsam.
Dann, gegenüber von Nesselwängle eine 180° Kurve, und wieder geht es hoch hinaus, wieder mit grandiosen Ausblicken, und wieder bis zur Schneegrenze. Auf der dann folgenden Abfahrt, ein technisch nicht sehr anspruchsvoller Singletrail, war es in einer Schattenkurve aber vorbei mit dem Fahren. Der Schnee lag bis an den Abgrund und war vom darunterliegenden Bächlein schon leicht ausgehöhlt und brüchig … dann doch lieber 10 Meter schieben als 30 Meter abstürzen dachte ich mir.
Gesagt, getan, geschoben, und schnell ging es danach weiter bergab.
Unten trennten sich dann die Wege
Die Talumrundung führte wieder hinauf in Richtung Tannheim, ich folgte aber der Hauptroute Süd weiter gen Lechtal – die 2. Hälfte, quasi der Rückweg der Talumrundung, sollte am kommenden Tag dran glauben müssen.
Die im Winter als Rodelbahn benutzte Abfahrt vom Gaichtpass machte richtig Laune – leicht schottrig, steil aber übersichtlich genug für ein ordentliches Tempo war sie leider viel zu schnell vorbei. Die Füße kurz vor Weißenbach im gleichnamigen Bach abgekühlt …
… um mich danach im Outdoorcafe mit Teilchen und Cappuchino zu stärken. So ging es auf die letzten 20 Kilometer. Diese sind Teil der beschaulichen „Lechzopfschleife“ eine flaches, familienfreundliches Ausflugsradeln kann hier bedenkenlos stattfinden. Kleine Wasserfälle, die „Lechauen“, parallel mitlaufendes Rindergetier und saftige Wiesen mit Bergblick sind die Hauptmerkmale der letzten Kilometer…architektonisches Highlight ist sicher die neue Hängebrücke bei Forchach – warum man aber über die alte (1906 gebaute) Holzbrücke fahren durfte und auf der neuen die Räder schieben soll, dass hat sich mir nicht ganz erschlossen!
In Elmen angekommen musste ich letztmalig über den Lech, und die überdachte Brücke heißt dann auch „Naturparkhaus“ … was wohl grundbuchtechnisch zu einigen Problemchen geführt haben soll …
… aber mir war’s egal, denn ich brauchte vor der Weiterfahrt ne kleine Stärkung musste her – denn schließlich lag ja noch der Rückweg nach Tannheim vor mir.
Alles in allem ist dieser Teil der Route, mit Ausnahme der 26 km am „Lechzopf“ eher anspruchsvoll. Wer das „entspannt“ erleben will, der sollte eher mit einem E-MTB auf die Strecke gehen.
Viel Spaß beim Nachahmen – es lohnt sich allemal. Die Impressionen von der Hauptroute Nord, der 2 Seen Runde und den 2. Teil der Talumrundung findest du unter folgendem Link: Naturbiken mit Marcel Wüst im Allgäu/Tirol – Teil 2.
Marcel
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Das INTERREG-Projekt AB107 MTB Allgäu/ Tirol ist durch Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.