Technik und Solidarität e.V. sammelt und vermittelt im Wesentlichen Fahrräder, Ersatzteile und benötigtes Werkzeug. Dies hat zum Ziel das Gefälle zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern in Afrika in den Bereichen Technologie, Mobilität, Information, Bildung, Gesundheit und Wohlstand zu überbrücken.
Gleichzeitig soll in den Ländern, in die vorerst Gebrauchtwaren geliefert werden, der Aufbau und die Entwicklung von Produktionswerkstätten und Industrien gefördert werden mit dem Ziel, sie so nach und nach Gebrauchtwarenlieferungen und Importen unabhängig zu machen.
Die Mitglieder von Technik und Solidarität e.V. sind Fahrrad-Begeisterte, die sich ehrenamtlich und mit viel Herzblut engagieren. Mit ihrem Projekt versuchen sie einen kleinen Beitrag zur Verbesserung von Mobilität, Bildung, Gesundheit und Wohlstand in Afrika zu leisten.
Sie arbeiten mit verschiedenen Hilfsorganisationen auf afrikanischer Seite zusammen und schicken die Fahrräder stets an soziale Projekte. Potentielle Partnerorganisationen stellen ein Projektantrag und veranstalten ein Ländertreffen, in dem sie über ihr Projekt informieren. Anschließend entscheidet Technik und Solidarität e.V. auf Basis dessen, wem sie Fahrräder für welches Projekt schicken.
Seit 2002 konnten rund 70 Container verschickt werden. Aus der Zusammenarbeit ist unter anderem eine regelmäßige Projektpartnerschafte mit der NGO Pro-Link in Ghana und der ENDWVA in Eritrea entstanden.
In Afrika macht ein Fahrrad den Unterschied
In vielen ländlichen Regionen Afrikas gibt es kaum oder keine öffentlichen Transportmittel. Einfache Händler, Gesundheitsberater und Schulkinder müssen kilometerlange Strecken zu Fuß zurücklegen. Gerade für Kinder sind weite Schulwege eine große Belastung – schlimmstenfalls wird der Unterricht erst gar nicht besucht.
1. Produktivitätsverbesserung
Sowohl einfache Anbieter von Waren als auch die Gesundheitsberater sind derzeit vielfach zu Fuß unterwegs um ihrer Arbeit nachzugehen. Dabei verbringen sie einen Bruchteil der eingesetzten Arbeitszeit mit der eigentlichen Tätigkeit (Verkaufen von Waren/Aufklärungsarbeit). Im ländlichen Raum ist eine fehlende Infrastruktur öffentlicher Verkehrsmittel alltäglich. Die Überbrückung der Distanzen erfolgt mangels anderer Möglichkeiten zu Fuß mit 4-6km/h. Ein Fahrrad, dass im Schnitt 15-20km/h fährt verkürzt diese Zeit um ein vielfaches. Im Ergebnis steht der eigentlichen Tätigkeit mehr Zeit zur Verfügung. Diese Produktivitätsverbesserung findet Ressourcen schonend im Kleinen bei jedem Fahrradnutzer statt.
2. Zugang zu Schulen und Ausbildungsstätten
Schulen im ländlichen Raum liegen teils dutzende Kilometer vom Wohnort einer Familie entfernt. Viele Kinder sind gezwungen zum Familieneinkommen beizutragen. Schulwegzeiten von 2 bis 3 Stunden zu Fuß sind keine Seltenheit. Dies überfordert die Kinder körperlich und mental. Viele Kinder kommen vom langen Schulweg müde in ihrer Schule an. Somit werden schulische Leistungen beeinträchtigt oder schlimmstenfalls Schulbesuche gleich ganz unterlassen. Fahrräder helfen über den oben beschriebenen Produktivitätseffekt Schulbesuche zu ermöglichen, schulische Leistungen zu verbessern und geben mehr Zeit zu Hause zu helfen. Sie sind ein einfacher Schlüssel zu einer höheren Grundbildung der Bevölkerung die entscheidend ist für eine langfristige Situationsverbesserung.
3. Verminderung der Umweltverschmutzung
Fahrräder werden aktuell wieder von den etablierten Industrieländer als Mobilitätsmittel der Zukunft erkannt. Sie bewegen sich im Dreieck zwischen effizienter Platz- und Ressourcennutzung im urbanen Verkehrsraum, dem Fördern der eigenen Gesundheit durch selbst wählbaren Aktivitätsgrad und sind mangels direktem Schadstoffausstoß das umweltfreundlichste Massen-Mobilitätsmittel. Viele Schwellenländer gehen dabei derzeit den, durch uns etablierte Industrieländer bewiesenen, falschen Weg des motorisierten Verkehrs. Die im urbanen Raum vorhandenen „Community/Bush Taxis” und “TroTros“ sind alte, überladene Autos, die in ihrem Ursprungsland nicht mehr zugelassen wurden und nun als Zeitbomben durch die Gegend fahren. Mit unseren Fahrradprojekten möchten wir einigen Menschen eine Alternative geben und dieser Entwicklung der gefährlichen Motorisierung entgegenwirken.
KONTAKT:
Fahrradlager in den Wagenhallen
Innerer Nordbahnhof 1, Tor 12
70191 Stuttgart
Spendenannahme:
Donnerstags 15.00 – 18.30 Uhr,
Samstags 11.00 – 15.00 Uhr.
Stadtbahn:
U5, U6, U7, U12 Haltestelle Eckartshaldenweg.
Sie sind bei Twitter unter @afrikafahrrad erreichbar.
Sie sind auch auf Facebook zu finden.