In 35 Etappen zum Rennradwahn.

Musik macht man aus Liebe zur Musik. Wer damit anfängt, nur um damit Geld zu verdienen, wird nicht weit kommen. Keith Richards hat das gesagt. Diese Weisheit lässt sich auf den Radsport übertragen: Man hat es oder nicht. Doch wer es übertreibt, hat schon verloren.

„Zu spät geschaltet“ ist der Radsport-Roman eines Besessenen. Verfasst hat ihn Marbod Jaeger im Delius Klasing Verlag, und wenn der Text so fesselnd ist, dann wohl auch, weil der Autor weiß, wovon er spricht. Denn er ist ein bekennender Radjunkie. Aber auch ein nachdenklicher Mensch, der es versteht, sich selbst über die Schultern zu schauen bei seiner Leidenschaft, die ihn unwiderstehlich auf den Sattel zieht, 25.000 km im Jahr, bei jedem Gegenwind und ohne Rücksicht auf das Wetter und schon gar nicht auf sich selbst.

Es ist die extrem witzige Geschichte eines Mannes, der das Rennradfahren entdeckt und darüber manch anderes aus dem Blickfeld verliert. Die Story dieses Rennrad-Romans kommt allen bekannt vor, die ihr Herz an dieses Sportgerät verloren haben und die Symptome des Rennradwahns an sich selbst diagnostizieren: Es beginnt mit Herzklopfen, schnell bricht offene Begeisterung aus.

Unausweichlich folgen die Perspektivenverengung, der masochistische Wiederholungszwang, schließlich die Umkrempelung der Persönlichkeit. So ist das mit dem Rennradbazillus – wer ihn sich einfängt, ist früher oder später für den Rest der Welt verloren …

In 35 Etappen zum Rennradwahn erzählt Marbod Jaeger selbstironisch Episoden aus dem Leben eines Velo-Verrückten:

Wahnsinnsfahrten von Paris nach Roubaix über das legendäre Kopfsteinpflaster, Hagelfahrten durch den Kaiserstuhl, seine Zusammenstöße mit den klassischen Rad-Widersachern: Autos, Polizisten und verfolgende Hunde, die nicht nur bellen, sondern auch beißen. Gesteht, dass er bezüglich der Wahl, vor die ihn die Freundin gestellt hat – das Rad oder ich – sich gegen die Frau entschieden hat. Und wie stolz er war, als er einmal arbeitslos wurde, denn endlich konnte er Vollzeit seinem Radeljob nachgehen.

Einer wie er plant für den Osterbesuch bei der Schwester schon mal zwei Tage ein, denn ohne Übernachtung schafft auch unser Autor die Anreise von 450 km nicht. Der freut sich nicht auf Weihnachten, weil die Familie erwartet, dass er bei ihr sitzt und nicht auf dem Rad. Unverbesserlich ist dieser Marbod Jaeger, aber doch nicht unempfindlich für sein eigenes Unmaß. So berichtet er mit lockerem Spott von seinem Sport und davon, dass er eine neue Liebe gefunden hat, die seine Liebe zum täglichen Training teilt. Und dass er vielleicht etwas kürzer treten sollte. Irgendwann. Man soll schließlich nichts übertreiben.

Marbod Jaeger ist einer von denen, die ihr Leben um die Ausfahrten mit und ohne Trainingsgruppe herum organisieren. Arbeitsstellen werden nach Anfahrtsweg bewertet (ab 30 km akzeptabel), Urlaube nach Rennkalendern organisiert, Liebesbeziehungen vorzugsweise über das Trainingsgerät geknüpft. Denn echte Hobbyisten wissen: Nichts auf der Welt ist von irgendeiner Bedeutung, außer den Stunden auf dem Rennrad.

Buchtipp: Zu spät geschaltet

Marbold Jaeger
„Zu spät geschaltet“
In 35 Etappen zum Rennradwahn – Radsport-Roman

208 Seiten, 59 S/W-Fotos, Format 14,5 x 21,5 cm
Klappenbroschüre
Euro (D) 12,90 / Euro (A) 13,40
(ISBN 978-3-7688-5346-0)

Bestellmöglichkeit:
Delius Klasing Verlag, Bielefeld

Eine Leseprobe findet Ihr hier:
Zu spät geschaltet-Leseprobe (PDF)

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